Schlechte Nachrichten für alle, die mit eBays Relevance Ads Geld verdienen: Ab dem ersten April gilt eine neue, variable Vergütungsstruktur — und nicht mehr der bisherige, von US-Dollar-Talfahrten unabhängige Festpreis von 15 Euro-Cent pro Klick. Für die meisten Webseitenbetreiber bedeutet die neue Staffelung nichts Gutes. Sie werden erheblich geringere Einnahmen hinnehmen müssen — oder gleich auf andere Programme umsteigen.
Das [neue] Vergütungsmodell basiert auf einem variablen CPC, der sich an der Qualität des Traffics orientiert. […] Dafür haben wir für Sie den eBay Quality Index (im folgenden eQI) eingeführt. Der eQI setzt sich aus der Summe von Sofort-Käufen und Geboten und der Gesamtzahl der Klicks zusammen. Der resultierende Wert bestimmt dann den variablen CPC. Die Besonderheit hierbei ist, dass die Berechnung des variablen CPC durch den eQI nur das eBay Relevance Ad gilt.
Der “Qualitätsindex” setzt sich aus dieser Formel zusammen…
eQi = Gebote und Sofortkäufe / Anzahl der Klicks * 100
…und bestimmt den neuen Klickpreis nach folgendem Schema:
Stufe | eQI |
Klickpreis |
1. | < 3 | 0,01 EUR |
2. | 3 – 4 | 0,02 EUR |
3. | 4 – 5 | 0,03 EUR |
4. | 5 – 6 | 0,06 EUR |
5. | 6 – 7 | 0,09 EUR |
6. | 7 – 8 | 0,12 EUR |
7. | 8 – 9 | 0,15 EUR |
8. | > 9 | 0,18 EUR |
Skandalös.
Das bedeutet: Nur wer mit seiner Webseite einen eQi von mindestens acht erreicht, bekommt auch weiterhin 15 Cent. Theoretisch sind nun auch 18 Cent pro Klick möglich, in der Praxis wird das aber nur einen sehr, sehr kleinen Prozentsatz der Affiliates betreffen. Der Großteil wird sich mit Klickpreisen im einstelligen Centbereich anfreuden müssen — oder es gleich sein lassen.
Aus dem Pay-per-Click-System wird also durch die Hintertür ein auf Verkäufen basierendes Programm, das sich gerade für Betreiber von kleineren Webseiten kaum noch lohnen wird, da die für eBay wichtigen Konversion ausbleiben und man entsprechend mit einem niedrigeren eQi “bestraft” wird.
Die Gewinner der Vergütungsumstellung sind — neben eBay selbst natürlich, die Kosteneinsparung wird erheblich sein — ganz klar die Werbe- und Preisvergleichswebseiten, die in der Regel von Leuten besucht werden, die auf der Suche nach einem bestimmten Produkt sind und dann mit dem Umweg über den (nun sehr gut bezahlten) Anzeigenklick bei eBay landen.
Auf dem ersten Blick sah das ganze ja nicht mal so schlimm aus. Allerdings verliert jeder, der einen eQI kleiner 9 hat. Ich habe das einmal ein wenig mathematischer analysiert: http://pixelfolk.net/partnerprogramme/65/ebay-relevance-ads (einen Einnahmenrechner zum Berechnen der neuen Einnahmen gibt es dort übrigens auch zum Download).
Ich habe mal ein paar Modelle durchgerechnet.
das Erste Modell ist ein realistisches Modell für viele Seiten,
Beim zweiten habe ich die Lead verdoppelt um auf einen eQI von über 9 zukommen bei gleicher Klickanzahl.
Im dritten Beispiel zeige ich, wie sich das ganze Modell bei sehr großen Seiten auswirkt.
1.BEISPIEL:
Der Publischer erhält
3110 Klick = 466,50 Euro
117 Gebote = 17,55 Euro
33 Sofortkaufen = 8,25 Euro
2 Registrierungen = 10,00 Euro
Sondervergütung Gebote (>100) = 1,17 Euro
Sondervergütung Sofortkaufen (>25) = 0,33 Euro
Gesamt: 503,80 Euro
nach neuem Modell ergibt sich hierbei ein eQI von 4,887
-> neue Abrechnung mit 0,03 Euro pro klick
ergibt Gesamt noch unglaubliche 93,30 Euro (Verlust von über 400 Euro oder über 80 Prozent)
2. BEISPIEL
(die lead und sales wurden nun verdoppelt um einen höheren eQI zu simulieren)
Der Publischer erhält
3110 Klick = 466,50 Euro
234 Gebote = 23,40 Euro
66 Sofortkaufen = 16,50 Euro
4 Registrierungen = 20,00 Euro
Sondervergütung Gebote (>100) = 2,34 Euro
Sondervergütung Sofortkaufen (>25) = 0,66 Euro
Gesamt: 529,40 Euro
nach neuem Modell ergibt sich hierbei ein eQI von 9,7749
-> neue Abrechnung mit 0,18 Euro pro klick
ergibt Gesamt 559,80 Euro
-> tatsächlich unglaubliche 30 Euro mehr als im alten Modell
3. Beispiel:
(alle Werte wurden verzehnfacht um eine große Website mit einem eQI über 9 zu simulieren)
Der Publischer erhält
31100 Klick = 4665,00 Euro
2340 Gebote = 234,00 Euro
660 Sofortkaufen = 165,00 Euro
40 Registrierungen = 200,00 Euro
Sondervergütung Gebote (>1000) = 234,00 Euro
Sondervergütung Sofoertkaufen (>500) = 72,60 Euro
Sondervergütung Registrierungen (>25) = 120,00 Euro
Gesamt: 5690,60 Euro
nach neuem Modell ergibt sich hierbei ein eQI von 9,7749
-> neue Abrechnung mit 0,18 Euro pro klick
ergibt Gesamt 5598,00 Euro
-> ergibt einen Verlust TROTZ DES HOHEN EQI von über 9 von Gesamt -92,40 Euro
Also kann man ganz klar sagen, das Ebay dort eine Mogelpackung verkauft. Nur Publisher in einem ganz bestimmten Verdienst-Bereich werden Ihre Umsätze steigern können, wobei die Steigerung eher sehr gering ausfällt. Der großteil wird gigantischen Verlust generieren.
Ebay sollte dieses Programm also nicht unter diesem Zitat verkaufen
“Mit der Änderung kommen wir den Wünschen unserer Nutzer entgegen, die sich in der Vergangenheit eine Vergütung gewünscht haben, welche Ihrem wirklichen Aufwand besser entspricht.”
statt dessen sollten Sie klar sagen, dass Sie sparen müssen/wollen, das könnte man wenigstens so akzeptieren, weil es ehrlich ist und nicht eine Vollvera*** der Publisher darstellt.
Ebay wird hoffentlich noch merken, dass Ihnen durch Ihre Vorgehensweise hier ein riesiger Image-Schaden droht.
Ich kann nur sagen: Wer weiterhin Ebay-Werbung schaltet, gehört entweder zu den wenigen Prozenten, die tatsächlich mehr verdienen, oder es ist ihm egal, dass er ausgenutzt wird.
In diesem Sinne, Beste Grüße
Pingback: Das neue Vergütungsmodell des eBay-Affilinet-Programmes “eBay Relevance Ads” und die sinkenden Einnahmen für kleine Publisher « Das neue eBay Relevance Ads Vergütungsmodell Gewinn oder Verlust, Vor einigen Wochen hat eBay