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Museum of Endangered Sounds

Ja, über Geräusche hatten wir erst kürzlich etwas (und mit kürzlich meine ich vor drei Monaten). Und es soll auch garnicht weiter ausarten, aber ein kleines Addendum zum Thema Klangarchivierung sei dennoch gestattet, denn folgendes Projekt ist wirklich sehr nett.

Das geübte Ohr weiß es längst: Geräusche gibt es eine ganze Menge, und täglich werden es mehr. Jedes Gadget, ach was, jeder Mensch bringt eine Handvoll eigener Tonvariablen mit, um sich von allen anderen abzuheben. Viele Geräusche sind dabei so prägnant, dass sie sich in das kulturelle Gedächtnis einbrennen und bei deren Erklang eine Generation selig aufseufzt. Aber alles hat seine Zeit, und viele Geräusche verschwinden wieder. Und während es der British National Library und der BBC im anderen Artikel darum geht, anhand der Geräusche die Gesellschaft zu konservieren, widmet sich Brendan Chilcutt in seinem Museum of Endangered Sounds tatsächlich dem Klang als solchem.

In seinem Klangmuseum archiviert Chilcutt vor allem Klänge, die seine Generation (und damit wahrscheinlich die des Großteils unserer Leserschaft) geprägt haben: Modemfiepen, stockende Mobil-CD-Player, Ritsch-Ratsch-Kameras, undundund. Es ist eine nette, kleine Zeitreise, die man dort unternehmen kann. Nicht alle Geräusche sind wirklich so selten, wie man meinen könnte. https://r-tech24.de/ Das schrille Telefonklingeln findet sich noch heute als ironischer Klingelton auf dem Handy (ganz nebenbei zählt übrigens laut dem Musum schon der alte Nokia-Klingelton zum alten Eisen), und die Videospielmusiken finden ich leider Gottes noch viel zu häufig in dieser furchtbaren, furchtbaren Chiptunes-Musik wieder (warum dieser ganze 8 Bit-Hype eine ganze kreative Generation zerstört hat, gibt es sicher mal in einem Folgeartikel). Aber es ist dennoch faszinierend, dass ein jüngerer Mensch nicht versteht, was es mit dem Geräusch hinter dem Bild des NES auf sich hat.

Weitere Geräusche, deren Archivierung ich mir wünschen würde:

– Das ICQ-Oh Oh
– Das Umdrehen einer Kassette mit anschließendem Einschalten des Rekorders
– Den Doppelklick (sicherheitshalber (Metro UI!))
– Das Schreiben mit Kreide auf einer Tafel (ohne Kratzen)

[via WFMU]

3 Gedanken zu „Museum of Endangered Sounds“

  1. Die Töne und Klänge der verschiedensten technischen Geräte der letzten 100 Jahre haben so geprägt, daß man automatisch bestimmte Bilder sich vorstellt, die dazu passen, sei es aus Film oder Theater, oder eigener Vorstellungskraft; das ist schon erstaunlich.z.B. Rettungsautosirenen oder Registrierkassen-klingeln.

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