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Mario Paint Composer: 16Bit-Oldschool-Mucke am Rechner komponieren

Die Maus vom Super NintendoMit Mäusen und Spielekonsolen ist das so eine Sache. Sie funktionieren nicht miteinander. Wer am Fernseher daddelt, will sich auf’s Sofa fläzen oder im Schneidersitz auf dem Boden hocken, mit dem kabellosen 17-Knöpfe-Doppelanalog-Rumble-Pad in den Händen. Nintendo brach einst dieses Schema — klar: die Wiimote. Dem Zockernachwuchs des neuen Jahrtausends jedoch weniger bekannt sein dürfte, dass Big N bereits 1992 versucht hat, die Heimkonsolensteuerung zu, ähm, revolutionieren. Mit einer klassischen Computermaus! Diese konnte man an das Super Nintendo, den heißesten Scheiß in den Wohnzimmern der frühen 90er, anschließen. Wenn doch nur die Teppichflusen nicht gewesen wären, die die Kugel in der Maus (damals hatten die sowas, statt Laserstrahlen) verfusselten.

Kurzum: Die Maus floppte. Die Zocker waren unwillig, das Kabel zu kurz, die Liste der unterstützen Spiele spärlich. Aber immerhin war der Maus Mario Paint beigelegt. Oder umgekehrt.

mario_paint_huelleMario Paint, ein mit Charakteren aus den bekannten Jump’n’Runs versehene Sammlung aus Mal- und Animationsprogramm, Komponierstudio und einem Minispiel war für die einen der erbämliche Versuch, Anwendungen auf die Spielkonsole zu bringen, für die anderen einfach eine nette Abwechslung, die jedoch zumeist nach ein paar Tagen längst nicht mehr die änfängliche Faszination auszustrahlen vermochte. Heute genießt Mario Paint in eingeweihten Kreisen jedoch uneingeschränkte Solidarität, wie sie nur von nostalgisch verklärte Jugenderinnerungen hervorgebracht werden kann. Simon verwies ja schon mal auf die zahlreichen YouTube-Videos mit bizarren Mario-Paint-Kompositionen.

Wer kein SNES in der Ecke verstauben stehen hat, kann sich jetzt trotzdem auf handelsüblichen PCs und Macs einen Eindruck vom geistigen Vorgänger des Magix Music Maker machen. Bei unfungames gibt’s nämlich den Musik-Komponier-Teil von Mario Paint zum Download.

Mario Paint Composer Screenshot

In das Programm integriert sind die Möglichkeit, seine Songs lokal zu speichern, sowie sie online mit anderen zu tauschen. Der Mario-Paint-Acid-House-Party steht also nichts im Wege. Viel Spaß.

[via lifehacker]

3 Gedanken zu „Mario Paint Composer: 16Bit-Oldschool-Mucke am Rechner komponieren“

  1. Die Kugel in der Maus schien aus Kleber zu bestehen – sie zog Flusen tatsächlich extrem an. Aber es soll nicht vorenthalten bleiben, dass sie sich sehr leicht reinigen ließ und auch ein Plastikmauspad beigelegt war. Wir hatten jedenfalls viel Spaß damals, auch wenn ich mit dem Composer nicht viel anfangen konnte (eher mit der Fliegenklatsche und tatsächlich mit dem Malprogramm und seinen vielen Nintendostempeln) – es ist schön, sowas mal wieder zu haben.

  2. Ich erinnere mich gut: Etliche Grundschulnachmittage habe ich in verdunkeltem Wohnzimmer mit der Maus in der Hand und der Fliegenklatsche auf dem Screen verbracht. Für mich war das das Highlight der Cartridge.

  3. Oh Gott ja – die Fliegenklatsche! Es gibt einen netten Linux-Abklatsch (höhö) davon: “Bug Squish”. Ja, damals. Da hat man auch noch ganze Nachmittage in Kaufhäusern bei den Demogeräten rumgelungert und Tetris gespielt…

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