Mitte der 80er Jahre, als die Schnurrbärte ungehindert wuchern durften und IT noch EDV hieß, hielt die Computertechnik Einzug in den deutschen Bundestag. Während die CDU der ganzen Angelegenheit überraschend progressiv gegenüberstand, konnten sich viele Grüne mit dem Teufelszeug nicht anfreunden. Selbst die Vermittlungsversuche des CCC scheiterten. Aber seht selbst:
Mit dem Abstand von 25 Jahren wirkt das alles ziemlich niedlich, man könnte auch sagen: naiv. Die Fähigkeit zur Abstraktion, die auch heute noch so grundsätzlich nötig ist, wenn man sich mit IT beschäftigt — sie ist Mitte der 80er bei vielen Menschen verständlicherweise einfach noch nicht vorhanden, ebenso wenig wie das Bewusstsein, dass man bei Computerdingen nie vom Status Quo ausgehen sollte, sondern von dem, was in Zukunft möglich sein wird.
Kommen wir von der Politik in die Wohnzimmer der Republik. Auch hier ist die Skepsis groß: Kann ein Heimcomputer tatsächlich Papier und Bleistift ersetzen?
“Was haltet ihr davon, wenn in Zukunft sämtliche Haushalte miteinander vernetzt sind?”
“Finde ich zum kotzen!”
Aber nicht jedem Protagonisten der NDR-Dokumentation wird übel, wenn er an die Zukunft denkt. Auch wenn noch brav distanziert wird und man behauptet, dass das alles eigentlich nur “Spielerei” sei, so wird in den Aussagen mancher Interviewten deutlich, dass sie bereits ahnen, dass da etwas auf uns zu kommt, das gar nicht mal so viel später nahezu sämtliche Bereiche des Lebens durchdringen wird.