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Dropbox

Cloud Computing darf heute in keinem anständigen Bullshit-Bingo fehlen. Den 1000ff-Lesern brauche ich das Konzept ja nicht erklären, aber da hier nach wie vor viele Ahnungslose über Google reingespült werden, will ich mal nicht so sein. Es geht auch schnell, versprochen (that’s what… he said).

Da Server nicht gerade verkaufsfördernd und viel zu technisch für Otto Normalversager klingt, haben die Übermenschen des Marketings den Begriff Cloud aus dem Hut gezaubert. Luftig, leicht, die perfekte Zwischenmahlzeit etc. Dabei geht es doch um Server. Statt Dateien lokal auf der Festplatte zu speichern und mit eingeschränkter Verfügbarkeit und eventuellem Datenverlust zu leben, speichert man sie in externen Datacentern und greift über das Web auf sie zu. Das ist alles.

Die Wolke kann man sich entweder selbst basteln oder aber auf vorgefertigte Anwendungen setzen. Eine davon heißt Dropbox.

Für Privatanwender bietet Dropbox zwei Gigabyte kostenlosen Speicherplatz. Dieser kann nach Belieben mit allen möglichen Dateiformaten gefüllt werden. Auf der Festplatte sieht Dropbox aus wie ein einfacher (virtueller) Ordner und lässt sich angenehm unkompliziert bedienen. Dateien reinschieben, bearbeiten, löschen, you name it. Wenn eine Internetverbindung besteht, wird ständig zwischen Festplatte und Dropbox-Server synchronisiert. Auf dropbox.com gibt es ein aufgeräumtes Webinterface, mit dem man auf zuvor gespeicherte Dateien zugreifen kann. Cloud eben.
Ebenfalls vorhanden ist eine Arschrettungsfunktion, d.h. man kann vorherige Versionen von Dokumenten wiederherstellen lassen.

Unterordner lassen sich bei Bedarf mit anderen Dropbox-Nutzern teilen. So kann man entweder businessmäßig kollaborieren oder einen primitiven Filesharingdienst aufbauen. Ich verschicke jedenfalls keine Mail-Anhänge mehr.

Zwei Gigabyte können schnell voll sein. Deshalb gibt es ein hübsch einfaches Affiliate-System. Pro Empfehlung gibt es 250 MB dazu; maximal kann der kostenlose Account auf zehn Gigabyte aufgestockt werden. Übrigens bekommen sowohl Empfehler als auch Empfohlener die genannten 250 MB. Win-win sozusagen.

Wenn auch zehn Gigabyte nicht mehr ausreichen, kann man ein kostenpflichtiges Upgrade durchführen. 50 GB für 9,99$ im Monat (oder 90$ im Jahr) bzw. 100 GB für 19,99$ (oder 199$ im Jahr).

Wo ist der Haken? Man muss Vertrauen haben. Die Dateien liegen auf einem Server in den USA und sind halt potentiell hackbar. Das ist kein spezifisches Problem von Dropbox, sondern von allen Wolkenanbietern. Wer damit nicht leben kann, soll die Finger von solchen Diensten lassen.

7 Gedanken zu „Dropbox“

  1. Dropbox ist ein hervorragender Dienst, der bei mir längst USB-Sticks ersetzt hat. Drei coole Funktionen von Dropbox, die Ottonormalbürger vielleicht nicht kennt:

    Der Public-Ordner. Datei reinwerfen, Rechtsklick, URL kopieren, schon hat man einen HTTP-fähigen Dateilink. Ideal, um z.B. schnell mal ein MP3 bei Facebook zu posten oder jemandem per Mail eine größere Datei zu schicken. Den Public-Ordner kann man theoretisch sogar dazu benutzen, Ressourcen der eigenen Website auszulagern (Bandbreitenlimit beachten).
    Ordner-Sharing. Man kann anderen Nutzern Ordner freigeben. Der Ordner taucht dann für immer in deren Dropbox auf. Auf die Weise kann man Dropbox als privates kleines Filesharing-Netz verwenden. Insbesondere cool mit dem nächsten Punkt…
    Hash vor Upload. Bevor eine Datei auf die Server von Dropbox hochgeladen wird, überprüft das Programm, ob die Datei nicht schon von irgendeinem anderen User bei Dropbox vorliegt, und “spiegelt” diese ggf. in den eigenen Account, sodass man sich die Wartezeit beim Hochhladen sparen kann. Konkret: Ein Bekannter fragt mich, ob ich ihm Folge 3×08 von TV-Serie XY geben kann. Ich werfe die Datei in unseren gemeinsamen geshareten Dropbox-Ordner. Weil aber die Datei identisch irgendwo auf den Dropbox-Servern schon vorhanden ist, erscheint die Datei sofort bei mir als synchronisiert und er wird bei ihm sofort heruntergeladen.

    Sonst nutze ich Dropbox als Backup für wichtige Dateien, Musik-Stash, für meine Sammlung wichtiger portabler Programme, als schnelle Methode, APKs aufs Android-Device zu pushen und für meinen Keepass-Passwort-Safe. Auch cool, aber nicht ausprobiert ist das automatische Backup einer WordPress-Installation in die Dropbox mit einem entsprechenden Plugin.

  2. Die Sharing-Funktionen kommen im Artikel wirklich zu kurz. Danke für die Ergänzungen!

    Weißt du, wo und wie das Bandbreitenlimit festgelegt wird? Meine mal gelesen zu haben, dass Dropbox anonymes (public) Filesharing nicht gerne sieht und das Limit entsprechend herabgesetzt wurde.

    Dir weitherin viel Erfolg beim Device pushen etc., einer muss es ja machen.

  3. ich zitier mal aus den “Richtlinien” von dropbox.com:

    “DURCH DEN GEBRAUCH DER WEBSEITE, DES INHALTS, DER DATEIEN UND/ODER DER DIENSTLEISTUNGEN GEBEN SIE DROPBOX IHR EINVERSTÄNDNIS, ZUGRIFF AUF IHREN COMPUTER ZU NEHMEN, AUF ALLE DATEIEN IN DEM ORDNER “MEINE DROPBOX” UND/ODER ANDERE ORDNER, DIE SIE MIT DROPBOX VERLINKEN.” http://www.dropbox.com/terms

  4. Ja, Gurkenkaiser, dann erklär uns doch mal, wie der Dienst funktionieren würde, wenn Dropbox keinen Zugriff auf den Dropbox-Ordner hat.

  5. Kannte bisher nur Mozy, was aber in der Einsteigerversion nicht kostenlos ist. Die MD5-Hash Geschichte von Dropbox vor dem Upload ist natürlich schick, wenn man so wie ich gerade mit UMTS-Stick und EDGE unterwegs ist.
    Zum Thema Vertrauen: Ich würde denken, dass alle Anbieter die Daten verschlüsselt ablegen (gab da mal einen Sec-Test). Wie will man sonst so eine Cloud verkaufen… ;-)

  6. Schade das es keine Software auf dem Niveau von Dropbox gibt, die es einem ermöglicht den Host selber auszusuchen. Ich hab eine 100/6 Mbit Leitung daheim und könnte somit locker meine eigene Dropbox hosten ohne Angst zu haben meine Daten aus der Hand geben zu müssen.

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