– Max Cohen
Ulillillia, schon diesen Namen auszusprechen bringt mich an den Rand meines Denkvermögens, und so dürfte es den meisten gehen. Hinter diesem kryptischen Namen verbirgt sich ein 24-jähriger US-Amerikaner, welcher an eine Form des Autismus gebunden ist, die große mentale Probleme mit sich bringt (zum Beispiel eine große Phobie vor Spiegeln und Stühlen), aber auch das, was man allseits als “Inselbegabung” kennt. Seine Begabung sind Zahlen, Logik, Mathematik, Physik, das Erkennen von Unregelmäßigkeiten. Für weitere Informationen über ihn, sein Leben, seine Problemlösungsstrategien (um zum Beispiel Spiegeln in Einkaufszentren zu entgehen, zeichnet er schon zu Hause seine geplante Route ein) oder das Mind-game, das er ständig in seinem Kopf laufen lässt und ihm am Führerschein hindert, empfehle ich seine sehr, sehr, sehr ausführliche Website. Er gibt hier auch allerhand Tipps zur Bewältigung von Mathematik und Alltag und stellt sein Hobby “animierte .gifs erstellen” vor.
All diese Fähigkeiten könnte er natürlich auch an die Wissenschaft verschwenden, aber er nutzt sie sehr sinnvoll: Für Videospiele.
Aus seiner Beschreibung in seinem youtube-channel:
I perform all kinds of stunts in video games, find numerous oddities, and study game mechanics to very fine detail exploiting weaknesses. I use this knowledge for accomplishing self-made challenges, finding bugs or anomalies, and performing stunts. I don’t use emulators, rather, I use a TV-tuner and the real console. I use Virtual Dub and a self-written C program (for an effect VD doesn’t have). Other videos are blogs (rare) and, planned, how-to/educational videos.
Aufgrund seiner Weigerung, Emulatoren zu benutzen, sondern stattdessen nur reale Konsolen, ergibt sich leider ein eingeschränktes Spieleportfolio, so ist ihm zum Beispiel vor einigen Jahren sein SNES abhanden gekommen, daher gibt es keine Videos zu Spielen der größten aller Konsolen. Nichtsdestotrotz finden sich in seinem Kanal zahlreiche interessante Perlen mit Sichtweisen auf Videospiele, die man vorher vielleicht nicht hatte. Einige würde ich persönlich nicht als “Bugs” klassifizieren (schon beim ersten Bug im Video zum Jump’n’Run-Klassiker Bubsy weiss ich ehrlich gesagt garnicht, worauf er hinaus will), aber schon die grundsätzliche Betrachtung von Videospielen mit einer Motivation, die über’s World Exploring oder Speedruns hinaus geht, verdient Aufmerksamkeit. Außerdem ist es nett zu erfahren, wie man diesen blöden Midgar Zolom aus Final Fantasy VII schon recht früh den garaus machen kann.
[Aufmerksam auf Ulillillia wurde ich durch das 4chan-Imageboard /v/, was übrigens ein weit angenehmerer Ort ist als /b/, welches sich in den letzten Tagen durch einen e-mail-hack (nein, nicht den von Palin, der war lustig) mal wieder mit wenig Ruhm bekleckert hat.]
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Hey, das ist ja mal wirklich cool. Sehr hübscher Kram für Nerds.
Der merkwürdigste Glitch, den ich in meiner Videospieler-Karriere jemals bestaunen dürfte, ist übrigens der Super Mario Land 2 Pipe Glitch, hier sehr schön zu sehen. In einem bestimmten Level konnte man, wenn man sich so durch den Boden hat fallen lassen, easy 999 Münzen holen. Und damit in der verruchten Spielhölle zocken. Hach ja…
Waaaah, mein Lieblingsmario. Allein die Musik zu hören… das Spiel war die Geburtsstunde von Wario :-)
Ich spiele Spiele ja meist so, wie sie sein sollen, darum treffe ich selten auf Glitches. Shadowman für’s N64 hatte einen interessanten. Man konnte 120 Seelen sammeln, aber beim Einsammeln einer Seele wurde ich gekillt, und nachher konnte ich sie nochmal einsammeln. Ich gehöre wohl zu den sehr wenigen Menschen, die 121 Seelen auf ihrer Memorycard haben ^^