Während Online-Videodienste im Moment wie die Pilze aus dem Boden schießen, und der Markt sich auch an Google Maps-MashUps übersättigt, gibt es noch kreative Hoffnungsschimmer im Bereich Web 2.0.
(Note to myself: Demnächst hoffnungsvollere Einleitungen pauken)
Splice unter der Adresse splicemusic.com ist so ein kleines Wow-Dingen. Dahinter verbirgt sich ein Online-Sequencer. Großartig genug wäre ja schon alleine die Tatsache, dass man sich hier nach einer unkomplizierten Anmeldung unter tausenden von Samples eigene Sounds zusammenbasteln kann. Aber nein, es kommt noch besser: Sämtliche Sounds und Songs verbleiben online unter einer Creative Commons-Lizenz, können also nach Belieben frei weiterverwendet, remixt, verändert und gemashupt werden. Damit man in der Fülle an Sounds nicht den Überblick verliert, steht dem Benutzer natürlich frei, Songs und Sounds zu verschlagworten, als Favoriten zu speichern und so weiter. Neue Sounds können direkt auf der Seite aufgenommen oder hochgeladen werden. Fertige Songs stehen als MP3 zur Verfügung, können aber auch über ein HTML-Gerüst, ähnlich wie z.B. bei YouTube-Videos, per Quelltext-Copy&Paste in eigen Seiten eingebettet werden. Ferner sind natürlich auch umfangreiche Communityfunktionen integriert.
Der Sequencer (Screenshot vergrößern)
Die Soundauswahl (Screenshot vergrößern)
Die Bedienung ist mir persönlich etwas zu friemelig. Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich schon diverse Music Maker-Programme in der Vergangenheit überfordernd fand. Dementsprechend fallen auch meine ersten Gehversuche in Sachen Produzententum von elektronischer Musik aus.
Das wird natürlich demnächst besser. Dass es durchaus User gibt, die mit dem System jetzt schon etwas anfangen können, zeigt folgendes Beispiel:
Als ob die 90er nie geendet hätten, oder?
Insgesamt kann man festhalten: Splice hat, auch wenn noch nicht viele Funktionen integriert sind, ein enormes Potential. Auch Leute, die nicht selber Musik machen möchten, sollten hier mal vorbeischauen, denn das Archiv der Seite ist auch ein reichhaltiger Fundus für “fertige” Musik. Weil diese frei verwendbar ist, könnte Splice auch ein neuerlicher Schub für die Creative Commons-Bewegung sein.
[Danke für den Tip an den Musikdieb]