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AllPeers: Erste Eindrücke

Ja, ich habe mir neulich ein bisschen die Finger verbrandt. Euphorie hin oder her – ich muss wohl mal zurückrudern:

AllPeers wird die Welt verändern.
AllPeers könnte die Welt verändern.

Meine Eindrücke nach mehreren Tagen intensiven Testens der ersten öffentlichen Betaversion von AllPeers sind folgende:

  • Es funktioniert. Ich kann Dateien runterladen, die mir freigegeben/angeboten worden sind.
  • Dass freigegebene Dateien hochgeladen worden sind, weiß ich hingegen nur, weil der Begünstigte mich darüber informiert hat. Ein Punkt im Interface, anhand dessen ich das hätte ablesen können, fehlt.
  • Überhaupt: Keinerlei Statistik, keine Geschwindigkeitsanzeigen, keine Einstellungsmöglichkeiten
  • Die Dateifreigabe ist fehlerhaft. Mit dem Limit von 300 Dateien kann ich leben. Damit, dass ich keine Unterordner freigeben kann, auch (zumindest vorerst). Aber dass die Fehlermeldung


    stets erscheint, wenn ich eine Datei an eine Gruppe freigeben möchte, ist nicht in Ordnung.
  • Generell erscheint mir die GUI, also die Benutzeroberfläche noch zu un-intuitiv, gerade, was die Dateifreigabe bzw. die Rechteverwaltung angeht. Das Drag and Drop-Feld allerdings ist sehr cool.
  • Der (immerhin angekündigte) Instant Messenger fehlt schmerzlich. Ich möchte doch die verschickten Dateien diskutieren.
  • Warum werden nicht alle Dateiformate unterstützt? Ich bin Fan von exotischen Videocontainern wie .MKV und .OGM. Die gehen nicht hinzuzufügen.
  • Einige weitere Kleinigkeiten und Designschnitzer gibt es auch noch.

allpeers buddy icons
Buddy-Icons: Der “More”-Schriftzug auf unterschiedlicher Höhe

Alles in allem eine bittere Pille. Die Häme, die die elitärste Community der Filesharingwelt, namentlich Slyck, über AllPeers ausschüttet, ist zu einem Gutteil ungerechtfertigt und von Fehlinformationen bzw. falschen Vorannahmen durchsetzt. Leider setzt sich das teilweise recht indefferente Gehackstückele in den Kommentaren im AllPeers-Blog fort. Klar, einiges von der dort geäußerten Kritik ist auch berechtigt. AllPeers ist – auch von uns – mit Vorschusslorbeeren überhäuft worde. Ich finde, nach wie vor, zu Recht, denn das Konzept ist prächtig. Nur haben die Programmierer dem Marketingdruck zu früh nachgegeben und der Öffentlichkeit eine Version präsentiert, die nicht im mindesten Beta ist, weder nach nach Web 2.0-Lesart noch im konservativen Sinn. Ich persönlich könnte das als taktischen Fehler zu verzeihen.

Die Frage ist jetzt, wie gehen die AllPeers-Leute mit der Kritik um? Den Kopf in den Sand stecken und das Projekt begraben oder Open Source daraus zu machen wird wohl nicht drin sein – allein wegen des Risikokapitals. Das Konzept zu ändern (StandAlone-Client?) fände ich persönlich sinnlos. Erstens kann man es sowieso nie allen recht machen und das Konzept ist gut. Ich an ihrer Stelle würde nach dem dringendsten Bugfixing zwei Features fertigstellen, die ich für essentiell halte: das Instant Messaging und die Unterstützung für “echte” Torrents. Ein BitTorrent-Client als Firefox-Extension wäre ein echter Mehrwert (vgl. Opera) und damit schon alleine die Daseinsberechtigung für AllPeers.

Persönliches Fazit: Ich lasse AllPeers vorerst installiert. Wie seht ihr das? Eigene Erfahrungen, Meinungen und Prognosen bitte in die Kommentare.

2 Gedanken zu „AllPeers: Erste Eindrücke“

  1. Ich muss sagen, dass ich auch ein bisschen von AllPeers enttäuscht bin. Die Idee ist ziemlich gut aber einige Bugs waren der Grund warum ich es direkt wieder deinstalliert habe. Das tauschen von kleineren Dateien geht ohne Probleme, aber Probleme mit Sachen freigeben und Sachen finden ist schon bisl nervig. Zum anderen gab es noch das Problem, dass Firefox permanent abgestürtzt ist. Im Grunde genommen kann ich mich deiner Meinung anschliessen…

  2. Pingback: Sarkozys Sockenschuss heute: Piratenjagd Chefsache - Citronengras

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