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Retrospektive

Alte Versionen wichtiger Tools downloaden

Die Wahl des favorisierten Medienspielers ist die technische Gretchenfrage unserer Zeit. Ich persönlich finde Musicmatch hässlich, kann mit Foobar nicht umgehen, verachte iTunes und den Windows Media Player schonmal grundsätzlich. Ich bin ein Winamp-Mann. Das nicht erst seit gestern, sondern von Anfang an: Bereits die ersten MP3s, die Ende des letzten Jahrtausends über ominöse Quellen auf meine Festplatte gespült wurden, ließ ich mit Nullsofts Software abspielen. Kurzum: Ich bin in der Hinsicht so wertkonservativ, dass ich niemals einen anderen Player benutzen könnte.

Vor kurzem aber kam der Moment, da ich es einfach nicht mehr ertragen konnte, dass trotz eines einigermaßen flotten Prozessors und anderthalb GB Arbeitsspeicher Winamp eine halbe Ewigkeit (nämlich mehrere Sekunden) braucht, um zu starten. Die Software lief doch bei mir früher nicht so langsam? Und damals hatte ich deutlich weniger Rechenkraft.

fat house

Der Kern des Problems ist der, den Wissende Bloatware nennen: Programme, die mit jedem Update gezwungen sind, neue Features an Bord zu nehmen. Man muss ja, so denken die Programmierer mutmaßlich, dem zahlenden Kunden etwas bieten. Leider sind jene Tools häufig irgendwann völlig überladen und unübersichtlich, werden immer Speicher- und CPU-fressender, beinhalten dank des Reichtums an Funktionen immer mehr Fehler und sind zum Schluß zwar eierlegende Wollmilchsäue und können alles, aber nichts davon richtig.

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A Boy and his Blob

100 3732Neulich, beim Kartoffelschälen, erinnerte ich mich unwillkürlich an ein Spiel, das vor Jahren Kultstatus in Kreisen genoss, in denen ich verkehrte. Lange, schlaflose Nächte verbrachten wir vor dem Computer, kippten geistige Getränke, bearbeiteten Maus und Tastatur, vergaßen darüber, für’s anstehende Abi zu lernen, um uns im ewiggleichen Kampf – Mann gegen Mann – zu messen. Auf, dass einer emporsteige, sich über alle anderen erhebe und den Ball über das Netz befördere. Wir waren berauscht. Die Rede ist von Blobby Volley.Weiterlesen »A Boy and his Blob

Wayback Machine – Internet von gestern

Wayback MachineAls ich gestern mit einem Freund vor dessen PC saß und er über die 30 KB/sek-Downloadgeschwindigkeit meckerte, wurde ich erst nachdenklich… und dann hoffnungslos nostalgisch. “Kannst du dich noch an Zeiten erinnern, als man sich über 7 KB/sek freuen konnte?” fragte ich ihn. Er schüttelte den Kopf, ist nach eigener Aussage “erst im DSL-Zeitalter dazugestoßen”.
Von DSL oder gar einer Flatrate konnte man damals (= vor zehn Jahren) in Deutschland nur träumen. Einwahlgebühren, Onlinegebühren, Telefongebühren… mein 486er, das 14.4-Modem, ich (und vor allem meine Eltern!) wunderten uns über dreistellige Telefonrechnungen.
In diese Zeit, als man vor jeder Webadresse noch “http://” sagen musste, als Grafiken verpönt waren oder winzigklein sein mussten, bringt uns die Wayback Machine von archive.org zurück. Seit 1996 cacht, spiegelt und speichert dieses einzigartige, vom Amerikaner Brewster Kahle gegründete und finanzierte Projekt – nach eigener Aussage – 55 Milliarden Webseiten.Weiterlesen »Wayback Machine – Internet von gestern