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Interview: Mario Berluti von RetroGames e.V.

Der RetroGames e.V. betreibt seit 2002 ein Arcademuseum in Karlsruhe. Mittlerweile stehen 50 Spieleautomaten und Flipper in den Ausstellungsräumen, die dienstags und samstags gegen einen Spendenbeitrag von drei Euro auch aktiv genutzt werden können. — Im Interview mit Mario Berluti erfahren wir, wie es zur Gründung des Vereins kam, wie die Automaten fit gehalten werden, wo Retrogaming überhaupt anfängt und was Emulatoren mit der ganzen Sache zu tun haben.

Was hat euch 2002 veranlasst, einen eingetragenen Verein zum Thema Retrogames zu gründen?

Der ursprüngliche Motivationsgrund der Gründungsmitglieder war es einfach die Spiele aus der Kindheit mal wieder erleben zu können. Dann wurde aber schnell klar, dass es doch toll wäre diese Erlebnis auch mit anderen zu Teilen und so entstanden unsere schon legendären Freeplay Partys. Inzwischen sind wir uns aber auch bewusst, dass wir mit unseren historischen Schätzen auch eine grosse Verantwortung haben und deshalb kann man auch in unserer Satzung lesen, dass wir es uns zur Aufgabe gemacht haben, die Videospielkultur in Deutschland zu erhalten und zu pflegen. Weiterlesen »Interview: Mario Berluti von RetroGames e.V.

Viewtron

Im großartigen AT&T Tech Channel sind eine ganze Reihe 1000ff-würdiger Videos veröffentlicht worden — darunter auch eine Präsentation des Viewtron-Systems.

Viewtron wurde 1983 an der amerikanischen Ostküste als AT&Ts Version von Videotex (nicht zu verwechseln mit Videotext) eingeführt. Mit dem „Sceptre“ genannten Terminal, das zukunftsweisend ohne Kabel mit dem heimischen Fernseher verbunden wurde, konnten Early Adopter 15.000 Seiten (in Farbe!) durchstöbern. News, Banking, Shopping, Spiele, „Lernen“… no more wasting time running to the library! Weiterlesen »Viewtron

Von BTX zu Robert T-Online: Internetwerbung in Deutschland 1987-1999

Textkommunikation über Bildschirm ist die Zukunft: 1983 träumte die Deutsche Bundespost von einer Million BTX-Kunden, die den überteuerten Dienst innerhalb der nächsten drei Jahre nutzen würden. Tatsächlich waren es 1986 gerade mal 60.000 — vielleicht hatte der Bürger einfach noch nicht verstanden, wie lässig man mit BTX seinen Kontostand abfragen konnte. Ab 1987 überließ man nichts mehr dem Zufall: Fernsehwerbung musste her. Weiterlesen »Von BTX zu Robert T-Online: Internetwerbung in Deutschland 1987-1999

EDV

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Mitte der 80er Jahre, als die Schnurrbärte ungehindert wuchern durften und IT noch EDV hieß, hielt die Computertechnik Einzug in den deutschen Bundestag. Während die CDU der ganzen Angelegenheit überraschend progressiv gegenüberstand, konnten sich viele Grüne mit dem Teufelszeug nicht anfreunden. Selbst die Vermittlungsversuche des CCC scheiterten. Aber seht selbst:

Mit dem Abstand von 25 Jahren wirkt das alles ziemlich niedlich, man könnte auch sagen: naiv. Die Fähigkeit zur Abstraktion, die auch heute noch so grundsätzlich nötig ist, wenn man sich mit IT beschäftigt — sie ist Mitte der 80er bei vielen Menschen verständlicherweise einfach noch nicht vorhanden, ebenso wenig wie das Bewusstsein, dass man bei Computerdingen nie vom Status Quo ausgehen sollte, sondern von dem, was in Zukunft möglich sein wird. Weiterlesen »EDV

Internetarchäologie

Das Pferd frisst keinen Gurkensalat — Dieser Satz gehört der Legende nach zu den ersten, die per Telefon übertragen wurden. Doch was wurde als erstes gemailt, gepostet, gebloggt, gekauft? In diesem Artikel geht es um die Gurkensalate des Internets: Eine chronologische Betrachtung der Internet-Prototypen und Testnachrichten.

1969: Das erste Wort
Ein bescheidener Anfang: Bei der ersten Kommunikation von räumlich getrennten Computern am 29. Oktober 1969 sollte kein ganzer Satz, sondern lediglich das Wort „login“ zwischen der University of Los Angeles und dem Stanford Research Institute übertragen werden. Weil das System von Stanford nach zwei Buchstaben abstürzte, lautet das erste von Computern übertragende Wort also „lo“. Erst im zweiten Versuch schaffte „login“ die 520 Kilometer Entfernung über die 50 KBit/s-Leitung. Die Geburtsstunde des Internets.

1971: Die erste @-E-Mail
Einfach vergessen: Ray Tomlinson, der 1971 im ARPANET das @-Symbol einführte und damit Mailing zwischen verschiedenen Hosts ermöglichte, kann sich an die erste E-Mail nicht mehr erinnern: „Test messages were entirely forgettable and I have, therefore, forgotten them“. Es soll sich um „something like QWERTYUIOP“ gehandelt haben, vielleicht war aber auch das @-Symbol selbst Thema der ersten E-Mail.

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Computerwelt

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It’s more fun to compute: Vor ziemlich genau 30 Jahren erschien das achte Album von Kraftwerk. Nach der Mensch-Maschine bastelten die im Ausland nach wie vor als deutsch-repräsentativ geltenden Düsseldorfer drei Jahre lang an der wie üblich wegweisenden Langspielplatte Computerwelt, die auch gut als EP hätte durchgehen können.

Grund für diesen Artikel: Ignorant wie ich bin war Kraftwerk für mich eigentlich immer die Gruppe, die Das Model gemacht hat und ansonsten bei der Expo 2000 für einen Mini-Jingle ordentlich abkassiert hatte. — Mit Computerwelt habe ich aber dann doch verstanden, warum auch heute noch so viele Elektromusiker Kraftwerk als Inspirationsquelle Nr. 1 angeben. Weiterlesen »Computerwelt