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Interview: Mario Berluti von RetroGames e.V.

Der RetroGames e.V. betreibt seit 2002 ein Arcademuseum in Karlsruhe. Mittlerweile stehen 50 Spieleautomaten und Flipper in den Ausstellungsräumen, die dienstags und samstags gegen einen Spendenbeitrag von drei Euro auch aktiv genutzt werden können. — Im Interview mit Mario Berluti erfahren wir, wie es zur Gründung des Vereins kam, wie die Automaten fit gehalten werden, wo Retrogaming überhaupt anfängt und was Emulatoren mit der ganzen Sache zu tun haben.

Was hat euch 2002 veranlasst, einen eingetragenen Verein zum Thema Retrogames zu gründen?

Der ursprüngliche Motivationsgrund der Gründungsmitglieder war es einfach die Spiele aus der Kindheit mal wieder erleben zu können. Dann wurde aber schnell klar, dass es doch toll wäre diese Erlebnis auch mit anderen zu Teilen und so entstanden unsere schon legendären Freeplay Partys. Inzwischen sind wir uns aber auch bewusst, dass wir mit unseren historischen Schätzen auch eine grosse Verantwortung haben und deshalb kann man auch in unserer Satzung lesen, dass wir es uns zur Aufgabe gemacht haben, die Videospielkultur in Deutschland zu erhalten und zu pflegen. Weiterlesen »Interview: Mario Berluti von RetroGames e.V.

Interview mit Frank Westphal: „Scheitern gehört mit zur Roadmap“

Vier Jahre nach unserem ersten Interview mit Frank Westphal hat sich der Chefkoch von Rivva erneut unseren Fragen gestellt. — Ihr erfahrt, wie es zum Relaunch des Projekts kam, was BMW mit der Sache zu tun hat und warum die Optima-Schriftart für Erheiterung bei Frank gesorgt hat.

Rivva ist seit Juni 2011 wieder zurück. Was hat sich geändert?

Eine zweite Chance zu bekommen, hat das Projekt sicher grundlegend verändert. Scheitern gehört mit zur Roadmap. Das war eine zwar bittere Erfahrung, doch lehrreiche Lektion.
Ich war zwischenzeitlich auch von meinem eigenen Weg abgekommen und hab mich zu lange an Strohhalme geklammert. Niemand trifft gute Entscheidungen, wenn er in Finanznöten steckt. In eine so vertrackte Situation möchte ich nie wieder kommen. Von irgendwas muss der Schornstein rauchen. Ignore at your own risk.

Hätte es Rivva auch ohne BMW / mokono wieder zurück geschafft?

Jein. Sicherlich nicht in dieser Gestalt.
Mein Plan B war, in Richtung Software as a Service zu gehen. Momentan denke ich, dass dies ohnehin Rivvas Zukunft sein wird, und arbeite an ersten Produkten.
Die Unterstützung vonseiten mokono und BMW ist halt ein echter Segen und natürlich auch ein super Schulterklopf für das gesamte Social Web. Weiterlesen »Interview mit Frank Westphal: „Scheitern gehört mit zur Roadmap“

Interview: CatCam-Erfinder Jürgen Perthold

Jürgen Perthold ist Erfinder der CatCam, einer Miniaturkamera, die Katzen und Hunden umgehängt werden kann. Im Interview mit 1000ff geht er die auf verschiedenen Versionen der CatCam ein, erläutert das Tracking via GPS und bietet einen kurzen Einblick in die Zukunft der Produktreihe.

Wie kamen Sie auf die Idee, Ihrer Katze Elektronik umzuhängen?

Unsere Katze Mr. Lee verschwand von Zeit zu Zeit für mehrere Tage. Da fragt man sich dann schon was der Grund dafür ist und wo sich die Katze dann herumtreibt. Vor allem wenn die Katze scheinbar satt heimkommt. So viele Mäuse kann es gar nicht geben :-)

Wie hat Mr. Lee reagiert, als Sie ihm den ersten Prototypen angelegt haben?

Ich habe zuerst mal ein Leergehäuse umgehängt um zu schauen wie die Katze damit zurecht kommt und ob die Halterung stabil genug ist. Das ging dann auch prompt verloren inkl. Halsband. Das nächste kam wieder zurück. Mr. Lee schien das Halsband an sich mehr zu stören als das was daran hing. Es ging jedoch ziemlich schnell dass er sich nicht mehr darum kümmerte und sich vor allem ungezwungen bewegte (an Bäumen hochkletterte, unter Zäunen durchrobbte, …). Weiterlesen »Interview: CatCam-Erfinder Jürgen Perthold

Interview mit Jens Seipenbusch: 5% sind möglich

Jens Seipenbusch, 40, Diplom-Physiker, wohnhaft in Münster, ist Gründungsmitglied und stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei Deutschland. Obwohl stets schwer beschäftigt, konnten wir ein kleines Interview mit ihm arrangieren.

Du bist Gründungsmitglied der Piratenpartei Deutschland. Was war der ausschlaggebende Grund dich bei den Piraten und nicht bei einer anderen Partei zu engagieren?

Es hätte dem Kernpunkt der Piratenbewegung nicht entsprochen, sich nur in einer anderen Partei einzubringen, nämlich, dass wir nicht darauf warten können, bis es auch der letzte Internetausdrucker merkt, dass wir uns einen Überwachungsstaat basteln. Außerdem werden die existierenden Parteien von teils lobbygetränkten, abgezockten Berufspolitikern beherrscht, was meiner Meinung nach ein wesentlicher Grund für die große Politikverdrossenheit bei uns ist.

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„Die Sphäre kanibalisiert sich eigentlich selbst“ — Interview mit Frank Westphal

Frank Westphal, der Mann hinter Rivva, im Interview mit 1000ff! Er beantwortet Fragen zur Funktionsweise von Rivva, erläutert dessen Filterungs- und Selektionsprinzip und beklagt sich über Blogger, die ihre Artikel nicht mit Quellenangaben versehen. Weitere Themen: Karmaabstrafungen, dumme Maschinen, Informationsbeschleunigung — und warum Twitter die neue Eisenbahn ist.

Wie würdest du Leuten, für die das Internet im Wesentlichen aus eBay, Amazon und Google besteht, das Prinzip von Rivva erklären?

Konzeptionell ist Rivva an eine Zeitung angelehnt, nur werden die Schlagzeilen nicht von einer bestimmten Redaktion ausgewählt, sondern Rivvas Titelseite wird von tausenden, selbsternannten Redakteuren geschrieben (und ständig fortgeschrieben), indem sie auf ihren Webseiten einfach aktuell interessante Themen diskutieren.
Im Unterschied zu einer klassischen Zeitung fokussiert sich Rivva allerdings mehr darauf, wie sich eine Story über die Zeit entwickelt (als auf die eher regungslosen Titelgeschichten selbst), oder wer sich alles auf einen bestimmten Artikel bezieht (anstatt auf die Urquelle allein). Die Seite ist ständig im Fluss, daher auch der Name.

Ist die Sortierung und Filterung von Rivva vollständig automatisiert oder musst du manchmal „per Hand“ nachbessern?

Rivva agiert 100% autonom. Ich versuche, die dumme Maschine genau so zu programmieren, dass sie automatisch das erledigt, was auch ein Mensch machen würde, der nix besseres zu tun hätte, als rund um die Uhr tausende von Blog- und Nachrichtenfeeds nach den interessantesten Geschichten zu durchforsten.
Nachzubessern gibts praktisch tagtäglich etwas: immer wenn Rivva sich nicht wie erwartet verhält, muss ich der blöden Maschine eine weitere Regel (oder Ausnahme) einbläuen. Bin ein großer Anhänger der japanischen Kaizen-Philosophie – schrittweiser, nie endender Verbesserung –, so dass ich wohl 90% meiner Zeit mit dem Kopf unterhalb der Motorhaube hänge, was Rivva zwar von Tag zu Tag intelligenter macht und manchmal sogar die Qualität verbessert, ansonsten aber unsichtbar bleibt.

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„Adventures bieten mehr Möglichkeiten als andere Spielegenres“ — Interview mit tentakelvilla.de

Auf Internetverhältnisse umgerechnet sind acht Jahre mindestens eine halbe Ewigkeit. So lange schon bieten Daniel (21) und Thomas (25), Gründer und Namensgeber, auf der Webseite tentakelvilla.de alles an, was man über klassische Point-and-Click-Adventures aus dem Hause LucasArts wissen muss. Im Interview mit 1000ff reden die beiden über gute Adventures der letzten Jahre, mangelnde Update-Motivation, unterschiedliche Spiele- und Spielertypen und beantworten die Frage, ob die Aufmerksamkeitsspanne der heutigen Jugend (©) noch groß genug für Monkey Island und Day of the Tentacle ist.

Die Tentakelvilla steht seit dem Jahr 2000. Was war für euch damals der Grund mit der Webseite anzufangen? Hattet ihr ein bestimmtes Ziel vor Augen?

DANIEL: Damals gab es im Netz einer Reihe kunterbunter und ausführlicher Seiten zu den Monkey-Island-Spielen. Ich selbst war 13, meine genauen Beweggründe weiß ich gar nicht mehr. Wahrscheinlich fand ich es ungerecht, dass die übrigen LucasArts-Spiele im Vergleich etwas kurz kamen. Dass sich aus meinen kläglichen Ansätzen innerhalb kurzer Zeit ein einigermaßen systematischer Überblick entwickeln würde, hatte ich jedenfalls nicht erwartet und ist auch nur der Mitarbeit zahlreicher Freunde, Besucher und natürlich Mitwebmaster zu verdanken.

THOMAS: Aus diesem Zuspruch lässt sich auch schließen, dass ein gewisser Bedarf war, diesen Inhalt ins Netz zu stellen. Ziel war keins vorhanden, wir haben ja jetzt noch keins und setzen Orientierungspunkte wie die nächste Million auf dem Counter oder irgendwelche runden Eintragszahlen im Gästebuch. Auch wenn es unvorstellbar klingt: nie die Weltherrschaft.

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„Das ist keine Suchmaschinenoptimierung, das ist Spam.“ — Interview mit Johannes Beus, SEO

Seit 2002 bietet Johannes Beus über seine Webseite SISTRIX Suchmaschinenoptimierung an. Wie vielen Seiten er im Laufe der Zeit bei Google und Co. zu einem besseren Ranking verholfen hat — er weiß es selbst nicht mehr. Im Interview mit 1000ff erklärt er den Unterschied zwischen guter und schlechter Optimierung, beklagt das amateurhafte Vorgehen der Möchtegern-SEOs und distanziert sich von allerlei illegaler Praktiken.

SEOs haben in der Internet-Öffentlichkeit einen schlechten Ruf; stehen für viele auf einer Stufe mit V!agra-E-Mail-Spammern. Wie unterscheidet sich das Vorgehen von SISTRIX von dem der Hobby-SEOs?

Ich beschäftige mich nun schon eine längere Zeit mit Suchmaschinen und der Optimierung von Webseiten für diese. Ich glaube, dass diese Erfahrung und die über die Jahre gereifte Erkenntnis von zugrundeliegenden Zusammenhängen wesentlich dazu beiträgt, „bessere“ Entscheidungen zu treffen, als dies viele, die diesen Job erst einen kurzen Zeitraum ausüben, können. Leider wird das Berufsbild aber zunehmend von denen geprägt, die am lautesten schreien und ihre zweifelhaften Techniken als SEO verkaufen. Suchmaschinenoptimierung ist kein Hexenwerk – es geht um saubere, solide Arbeit und etwas Erfahrung. Im Idealfall fällt SEO gar nicht als solches auf, sondern tritt hinter die Seite zurück.

Was ist mit Unternehmen, die sich keine SE-Optimierungen leisten können oder wollen, keine Ahnung vom Thema haben oder schlicht den Einfluss von SEO unterschätzen? Sehen Sie die Gefahr einer „Zweiklassen-Gesellschaft“ im Web?

Das schöne an Suchmaschinen ist, dass dort erstmal Chancengleichheit herrscht. Google guckt sich eine große Zahl von Kriterien an und sortiert danach seine Trefferlisten. Dabei hat der kleine Onlineshop aus der Garage prinzipiell die gleichen Möglichkeiten, wie ein Shopping-Gigant wie Amazon. Betreiber von Seiten, die sich keine professionelle SEO-Betreuung leisten können, haben immerdie Möglichkeit, das SEO für ihre Projekte selber durchzuführen. Das kostet zwar (sehr) viel Zeit, ist aber nur mit minimalen Kosten verbunden. Weiterlesen »„Das ist keine Suchmaschinenoptimierung, das ist Spam.“ — Interview mit Johannes Beus, SEO