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Ausblick auf WordPress 3.4 und TwentyTwelve

Langsam verdichten sich die Details zur kommenden Version von WordPress und dem neuen Standardtheme TwentyTwelve. Was uns mit WP 3.4 ganz sicher, wahrscheinlich, vielleicht und auf keinen Fall erwartet, erfahrt ihr im folgenden Artikel.

WordPress 3.4 soll unter dem Motto „Making it easier to make your site look how you want it to look“ stehen. Der Fokus liegt also bei Theme-Individualisierungen, umfasst aber auch den Umgang mit Widgets und eine bessere Lösung für Theme-Previews.

Neues Standardtheme TwentyTwelve
Nach TwentyTen und TwentyEleven wird WP 3.4 mit einem neuen Standardtheme daherkommen. Dieses wird überraschenderweise TwentyTwelve heißen. — Erstmals wird die Startseite des Themes in der Grundeinstellung nicht mehr die letzten Blogartikel anzeigen, stattdessen soll eine statische Seite als Frontpage eingesetzt werden. Ein weiterer Schritt weg von der „Blogsoftware“ hin zu einem „normalen“ Content Management System.

Header ohne Headerbild
Eine weitere Premiere: TwentyTwelve wird standardmäßig kein Headerbild mehr anzeigen, diese aber natürlich weiter unterstützen. Anders als bei TwentyEleven wird der Nachfolger auch das Artikelbild (Featured Image) nicht mehr automatisch im Header anzeigen — ein Feature, das ohnehin eher verwirrt hat, besonders dann, wenn User das Headerbild abgeschaltet haben.
Headerbilder sollen mit WP 3.4 zudem in der Höhe variabel eingestellt und aus bestehenden Mediathek-Bildern gewählt werden können. Ein separater Upload ist also nicht mehr nötig — das gilt auch für Hintergrundbilder.

Vorschau, Konfiguration, Aktivierung
Noch nicht zu 100% bestätigt (aber es wird dran gearbeitet): Es soll ein Framework zur Konfiguration und Aktivierung von Themes geben, das Headerbild, Hintergrund, Menüs und Widgets umfasst. In der Praxis könnte es so aussehen, dass nicht mehr nach, sondern vor der Theme-Aktivierung wichtige Einstellungen vorgenommen werden können — so wird gesichert, dass die Seite bei einem Wechsel des Themes gleich einsatzfähig ist und nicht zwischenzeitlich ohne die richtigen Menüs und Widgets halbkonfiguriert dasteht.

Title-Tags nicht mehr vom Theme abhängig
Bisher ist es so, dass Title-Tags über die header.php bestimmt werden. Wird das Theme gewechselt, muss man die Einstellungen erneut vornehmen — dieses Ärgernis wird mit WP 3.4 (wahrscheinlich) der Vergangenheit angehören. Title- und Description-Tags werden über die General Settings seitenweit und damit unabhängig vom gewählten Theme eingestellt. Hier die Reaktion von Matt Cutts.

Meine persönliche Einschätzung
Auch wenn viele der genannten Änderungen primär das Standardtheme betreffen, so sind sie doch für WordPress allgemein von hoher Bedeutung, weil sie eine starke Signalwirkung haben. Wenn TwentyTwelve mit statischer Frontseite und ohne Headerbild daherkommt, werden viele andere Themes nachziehen.
In den Entwickler-Ankündigungen zu WP 3.4 habe ich vor allem News zu Post-Formaten vermisst. Hier würde ich mir eine wesentlich nutzerfreundlichere UI-Lösung wünschen, die einen weniger ratlos im Post-Editor rumklicken lässt. Das jetzige „one size fits all“-Prinzip ist gerade für neue User einfach nicht zu durchschauen.

→ Mehr Infos im WordPress Development Blog

2 Gedanken zu „Ausblick auf WordPress 3.4 und TwentyTwelve“

  1. Ich würde mir wünschen, dass endlich einmal breite Unterstützung für Open Graph-Metainfos im Core verankert wird, schließlich ist es 2012 nun auch keine allzu große Seltenheit mehr, dass Blogger CMS-Befüller ihre Artikel bei Facebook und Google+ posten/teilen/liken und entsprechend möchten, dass das anständig aussieht.

    Einstellbare URL Strukturen für Kategorien ist wohl mehr so ein Nischenwunsch, genau wie canonical-Tags für alles, was kein Post ist. Etwas für die Ladezeiten und allgemein eine könnte das WordPress-Team beitragen, wenn das Browsercaching für Media-Dateitypen per htaccess ein bisschen doller forciert würde.

    Generell finde ich die Tendenz, aus WP ein full-fledged CMS machen zu wollen, blöd. Ist mir alles zu bloated und die Datenbank ächzt bei jedem, der sein Blog auf einem Shared Hosting-Dienst liegen und mal 20 Leute gleichzeitig auf der Seite hat. Gäb’s nen Fork von WP 2.3 mit allen danach erstellten Bugfixes und Sicherheitspatches, ich glaube, ich würde den verwenden.

  2. Hallo Frank, altes Parent-Theme!

    Ich würde mich auch schon über Template-Tags wie the_twitter_link() freuen, damit nicht jedes Theme diesbezüglich seine eigene Suppe kochen muss, die dann beim Theme-Wechsel eh wieder verloren geht.

    > Nischenwunsch

    Ich hab das im letzten WP-Artikel schon angesprochen, heute will jeder was anderes von WordPress. Erinnert mich stark an die Entwicklung von Minecraft in den letzten Monaten. Weder MC noch WP werden je *alles* ermöglichen, was eigentlich gar nicht schlimm ist. — Blöd ist nur, wenn Features half-assed implementiert werden, wie die verwirrenden Post-Formate.

    > full-fledged

    Und ich blamiere mich mit full-flexed. D’oh!

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